Gebäude verfügen in Deutschland über ein riesiges Energieeinsparpotential. Zusammen genommen, sind sie für 40 Prozent des gesamten Energieverbrauchs verantwortlich. Hauptursache ist nach wie vor die Wärmeenergie, die für das Heizen und Kühlen verbraucht wird. Die fachkundige Dämmung von Außenwänden und die Installation von Sonnenschutz an den Fenstern wird immer wichtiger.

Erheblicher Sanierungsbedarf

Dabei senkt die richtige energetische Sanierung den Energiebedarf eines Hauses mit Baujahr vor 1979 bis zu 80 Prozent. Für innovative Neubauten wie das sogenannte Passivhaus gilt indes die magische Formel, dass weniger Energie verbraucht als produziert wird. Dass die Zeit zum Handeln gekommen ist, zeigt das Alter der meisten Wohngebäude in Deutschland auf. Über 75 % aller betroffenen Häuser sind vor 1979 errichtet worden. Die Erfahrungen der ersten schweren Ölkrise 1973 verdeutlichte den verantwortlichen Politikern die Problematik des hohen Energieverbrauchs. Die Wärmeschutz- und Energie-Einspar-Verordnung des Jahres 1979 war der erste Schritt in die richtige Richtung. Neubauten, die in den Jahren nach diesen Gesetzen errichtet worden, verzeichnen eine deutlich höhere Energieeffizienz.

Im Gegensatz zu der Zeit vor dreißig Jahren verbraucht heutzutage ein neu errichtetes Gebäude für die Heizung und die Warmwasseraufbereitung im Schnitt bis zu 75 Prozent weniger Energie. In Zahlen ausgedrückt, bedeutet das einen Rückgang des durchschnittlichen Verbrauchs von ehemals 200 Kilowattstunden pro Quadratmeter auf einen Wert von durchschnittlich 50 bis 60 Kilowattstunden heute. Auf jeden Quadratmeter werden bei Neubauten nur noch bis zu 6 Liter Öl im Jahr „verheizt“. Für Haubesitzer und Wohnungsbaugesellschaften ist diese Zahl ein sehr guter Gradmesser, wie viel Handlungsbedarf noch besteht. Ein Einfamilienhaus aus den 50’er Jahren frisst dagegen pro Quadratmeter durchschnittlich bis zu 35 Liter!

Was tun? Alte Häuser richtig dämmen!

Der beste Weg zu einem Energieeffizienteren Haus ist die Verbesserung seiner Dämmung. Dazu zählt die Dämmung des Daches, der Wände und der Fenster. Der Energieverlust durch die Wände lässt sich mit einer geschickten Dämmung der Außenwände von 10.000 auf knapp unter 3.000 Kilowattstunden reduzieren. Ein gut gedämmtes Dach verliert statt ehemals 12.120 nur noch 3.000 Kilowattstunden. Besonders anfällig für Wärmeverlust sind die Fenster. Moderne Fenster und Sonnenschutzanlagen sorgen dafür, dass weniger Wärme verloren geht.

Außenwände werden standardgemäß mit Platten aus 15 cm dicken Polystyrolhartschaum verkleidet. Bei nicht ordnungsgemäßen Einbau dieses Materials durch einen Fachmann können aber unangenehme Nebeneffekte eintreten. Bauliche Mängel verursachen hohe Folgekosten. Das Polystyrol behindert oft die natürliche Atmung des Hauses. Feuchte Luft kann nicht mehr nach Außen abgegeben werden. Pilzbefall und Schimmelbildung ist die Folge. Zusätzlich ist der Anblick eines derart dick „bandagiertes“ Hauses selten ein Augenschmauß.

Sehr empfehlenswert ist dagegen die Dämmung mit den sogenannten „Vakuum-Isolations-Paneelen“, den VIPs. VIPs sind nur 2 cm dick und werden aktuell zum Beispiel in die Wände von Kühlschränken eingebaut. In der Anschaffung kosten sie mehr als die Polystyrolplatten, stellen aber aufgrund ihres Materials und der geringen Tiefe eine bessere Luftzirkulation sicher. Sie sind zudem in den meisten Fällen problemlos austauschbar.

Effektiver Sonnenschutz verhindert starke Aufheißung und Wärmeverlust

Der Energieverlust, der durch den Wärmeverlust entsteht, ist sicher nicht zu unterschätzen. Ein weiterer großer „Energiefresser“ in Gebäuden ist aber der Strom, der beim Kühlen eines Gebäudes anfällt. Große Glasflächen sind im Sommer oft einer hohen Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Die Räume heißen sich so sehr stark auf und ein angenehmes Wohnen und Arbeiten ist schwer möglich. Jalousien, Vertikallamellen, Rollos oder Plissees geben hier einen ersten einfachen und wirkungsvollen Schutz vor der Hitze.

Interessant sind in diesem Zusammenhang ebenfalls der Einbau von thermotropen Fenstern in das Gebäude oder die Installation von Folienrollos, die als dünne Schicht auf das Glas geklebt werden. Zusätzliche Kühlung für das Haus wird zusätzlich durch die Verwendung von modernen Baumaterialien erzielt. Phasenwechselmaterialien in Putz und Platten speichern die Wärme und geben Sie wieder ab.

Quellen:
Fraunhofer Magazin, Ausgabe 4 2011 im PDF-Format
http://www.fraunhofer.de/content/dam/zv/de/publikationen/Magazin/2011/4-2011/weiter-vorn_4-11_08.pdf

Weitere interessante Links

Allgemeine Infos und Literatur über die Vakuumdämmplatten:

Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Vakuumd%C3%A4mmplatte

VI-Bau – Vakuum Isolationspaneele am Bau: http://www.vip-bau.de/d_pages/start_d.htm