Glasbruch nach dem Einbau von Sonnenschutzanlagen

In einigen Fällen kann es nach der Montage von innenliegenden Sonnenschutzanlagen wie Plissees, Rollos oder Jalousien zu einem Glasbruch bei den betroffenen Fenster kommen. Das ist ärgerlich und für alle Beteiligten, Kunden wie Händler, eine unangenehme Situation. Dieser Artikel soll dem interessierten Leser wichtige Hinweise geben, wie die Ursache des Glasbruchs ermittelt und das Risiko eines Glasbruchs bei der Installation von Sonnenschutz minimiert werden kann.

Glasbruch kann viele Ursachen haben

Ein Glasbruch an einer alleinstehenden Fensterscheibe kann verschiedene Ursachen haben. Die geläufigste ist sicher die Beschädigung des Glases durch mechanische Belastung. Weitere Gründe sind eine unsachgemäße Verklotzung des Fensters – also der Fixierung der Scheibe mit Keilen – Erzeugung einer Spannung beim Einbau des Fensters, falsche Bemaßung der Scheibe, Fehler beim Gebäudebau oder die unsachgemäße Montage des Sonnenschutzes. Um letztgenannte Ursache soll es im Nachfolgenden gehen.

Was sind die Kennzeichen eines thermischen Glasbruchs?

Die Untersuchung des Bruchbildes lässt Rückschlüsse zu, ob der Glasbruch thermisch bedingt war. In der Regel ist das der Fall, wenn der Riss in einem 90 Grad Winkel zur Galsfalz verläuft und sich dann deltaförmig auffächert und dabei die einzelnen Unterrisse scheinbar willkürlich die Richtung wechselt. Diese Rissbilder deuten auf große Temperaturunterschiede hin, denen die Fensterscheibe zu ein und derselben Zeit ausgesetzt war und es vorher breits eine Glasvorschädigung, z.B. Ausmuschelung oder Kerben am Scheibenrand gab. Ein Beispiel: Ein Baum verschattet ein Teil der Glasfläche, der andere ist der vollen Kraft der Sonnenstrahlen ausgesetzt.

Der Sonneschutzanlagentest

Die Bestätigung für die Annahme, dass ein thermischer Glasbruch genau dann zustande kommt, wenn das Fenster bereits an den Rändern Vorschädigungen aufwies, erbrachte ein Test beim ift
Rosenheim, dem Institut für Fenstertechnik. In der Studie mit dem Titel „Klimabelastung durch Kühlung und künstlicher solare Bestrahlung an einem Holzfenster mit Faltstore” wurde die Hälfte einer Fensterscheibe von einem weißen Faltrollo der Duette® Reihe mit Verdunklungsqualität beschattet. Oben und unten blieben zwei Bereiche mit gleichgroßer Fläche unbeschattet. Mit Hilfe von Kühlung und Wärmebestrahlung durh Metall-Halogenid-
Lampen wurden anschließend in der Fensterscheibe Temperaturunterschiede von bis zu 39 Grad Celsius erzeugt. An dem Fenster ohne Vorschäden kam es zu keinem Glasbruch. Die Scheibe mit Vorschäden brach dagegen, als sie den starken Temperaturunterschieden ausgesetzt war. Bei dem Fenster handeltes es sich um Floatglas mit einer Temperaturwechselbeständigkeit von 40K (Spanne zwischen zwei Temperaturpunkten darf nicht 40 Grad Celsius überschreiten).

Fazit: Fenster auf Vorschäden untersuchen

Als allererstes gilt: Ein Glasbruch ist äußerst selten der Fall und wenn, dann ist er in aller Regel auf Vorschäden an den betroffenen Fenstern zurückzuführen. Bevor der Sonnenschutz an dem Fenster angebracht wird, sollte geprüft werden, ob die Glasscheibe im Verlaufe eines Tages starken Temperaturschwankungen ausgesetzt ist. Ist das der Fall, empfiehlt es sich, das Fenster auf Kantenvorschäden zu untersuchen.

Quelle: Bericht von der Firma Gadinia Home Deco GmbH zum Thema Glasbruch

Weitere interessante Links:
ift Rosenheim GmbH www.ift-rosenheim.de

Schreibe einen Kommentar